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Donnerstag, 24. Dezember 2020

#24 Heiligabend

so, dann ist mal wieder Weihnachten

erinnern an Jesus Geburtstag

der hätte unwürdiger und erniedrigender nicht sein können für einen König

trotzdem kein Fehler

genau so gewollt & geplant

der Anfang vom In-Ordnung-Bringen, was ganz am Anfang schief lief

dann ist mal wieder Weihnachten

Licht. in der Dunkelheit

Hoffnung. für einen hoffnungslosen Fall

Freude. über demnächst überwundene Trennung

bezahlte Schuld

wiederhergestellte Beziehung

ein für alle mal

Weihnachten


Mittwoch, 23. Dezember 2020

#23 zur Besinnung kommen

alles ausgeschaltet. keine Musik oder irgendein Video dudelt mehr im Hintergrund. das Smartphone weggelegt. Tablet auch.

Stille genießen. zur Besinnung kommen. einfach sein. keine Ablenkung mehr. heute ist genug getan.

zur Ruhe kommen. in Gottes Frieden eintauchen. 

angekommen. angenommen. geliebt. unveränderlich. unendlich. bedingunglos.

morgen feiern. sich heute erinnern, was.

#22 Ende gut ...

manche Tage sind einfach nur turbulent. Unsicherheiten und Unplanbarkeiten auf der einen Seite, Fristen und einzuhaltende Termine auf der anderen. 

Sorgengedankenkarussell // Worst-Case-Szenarios // emotionale Achterbahnfahrt

nicht unbegründet // spontanes Umdisponieren // Loslassen-Müssen

Fazit zum Tagesrückblick: hätte schlimmer laufen können

Ende gut, vieles gut (oder auf nem guten Weg)

und mal wieder viel zu viele Sorgen gemacht

Montag, 21. Dezember 2020

#21 Geduldstraining next level

auch wenn Planänderungen gerade ja die neue Normalität sind, hat mich die heute nötige Planänderung emotional ziemlich aus der Bahn geworfen

Quarantäne

nicht mehr aus der eigenen Wohnung dürfen // nicht mal in den Keller // oder zum Briefkasten // oder zur Mülltonne

Quarantäne

nicht mehr raus düfen // auch nicht alleine in den Wald // Waldspziergänge haben mich durch die letzten Monate gerettet // jetzt: kein im Wald mal durchatmen und den Kopf freikriegen // und keine Ahnung für wie lange nicht mehr

Quarantäne. und quälende Rückenschmerzen

jetzt also auch keine Spaziergänge draußen mehr, die zumindest bisschen schmerzlindernd waren

Quarantäne. Geduldstraining next level. absoluter Oberstresstest

Sonntag, 20. Dezember 2020

#20 Weihnachtsvorbereitungen

überüberübermorgen ist Heiligabend. und wenn ich es selbst auch schon nicht mehr hören kann - ja, dieses Jahr wird es anders sein.

und wie bei so vielem in diesem Jahr waren und sind es auch schon die Vorbereitungen. eine Adventszeit mit weniger Unterwegssein hat Raum gelassen und Raum geschaffen für Projekte, für die in der Vergangenheit keine Zeit (mehr) übrig blieb. Deko für die Weihnachtstafel zum Beispiel. oder Weihnachtsgrüße verschicken, nicht nur per Messangern oder E-Mail, sondern ganz analog Briefe und Karten schreiben und per Post verschicken - kleine, besondere Aufmerksamkeiten, die endlich mal nicht der Vorweihnachtshektik zum Opfer gefallen sind

#19 Geduldstraining

viereinhalb Wochen ist meine OP jetzt her. heute habe ich das ersta Mal vorsichtig mit ein paar Workout-Übungen begonnen, also wirklich vorsichtig. das Ergebnis: unbeschreiblich frustrierend!!! massive Beweglichkeitseinbußen. extrem schmerzhafte Muskelverspannungen, so dass selbst die einfachsten Übungen kaum möglich sind (ich nehme zumindest an, dass es Verspannungen sind). ich hatte so gehofft, dass ich mit Sport meine quälenden Rückenschmerzen lindern kann (was normalerweise funktioniert). leider geht dieser Plan nicht auf.

jetzt besteht dasTraining also weiterhin darin, rumzusuchen, ob ich etwas finde, das hilft. und darin, damit leben zu müssen, dass ich oft vor Schmerzen nicht mal aufrecht stehen kann. so schlimme Schmerzen, das ich nicht immer die Tränen unterdrücken kann.

dass mein Training die kommenden Wochen ein Geduldstraining wird, hatte ich nicht erwartet.

ein schmerzhaftes Geduldstraining. darauf muss ich mich jetzt erstmal einstellen

Samstag, 19. Dezember 2020

#18 gnädig sein

Gnade ist ein sehr altes Wort. Im Alltag taucht es eher selten auf. Fast nur, wenn es um begnadigen geht. sonst wird es nicht mehr benutzt.

gnädig sein. Gunst erweisen. Nachsicht haben. verzeihen. entgegenkommen. eine Strafe erlassen, Gnade vor Recht gehen lassen. 

gnädig sein. verzeihen, selbst wenn mensch im Recht ist. Nachsicht haben, wenn etwas nicht so läuft wie geplant, wie abgesprochen, wie zugesichert. Fehler passieren - weil wir Menschen sind und niemand perfekt ist (auch wenn wir das noch so sehr versuchen)

Gnade erfahren. Gunst. Nachsicht. Verzeihen. Entgegenkommen. erlassene Strafe.

Die Gnade des Herrn nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf, jeden Morgen ist es neu. Groß ist seine Treue. [das steht über Gott in seinem Buch, der Bibel - zu finden im Teil "Klagelieder", genauer im Kapitel 3]

Gnade erfahren. unverdient. und doch "jeden Morgen neu". 

Gnade erfahren. nicht ausgeschlossen oder rausgeworfen werden, weil mensch etwas nicht schafft, falsch macht, absichtlich ignoriert, nicht perfekt ist.

Gnade erfahren. kein Fingerzeig. kein abgestempelt oder verstoßen werden. kein zu schlimm. kein zu weit weg gelaufen. kein zu tief gefallen. kein zu sehr versaut.

gnädig sein. ein Wesenszug Gottes. 

gnädig sein. nie aufhörend. jeden Morgen neu. Gnade erfahrbar.

gnädig sein - auch mit sich selbst - weil jemand anderes [u.a. Gott] es mit uns ist.

Donnerstag, 17. Dezember 2020

#17 unermesslich wertvoll

unermesslich: nicht messbar; über alles hinausgehend, was messbar ist

unermesslich wertvoll: ein Wert, der nicht (mehr) messbar ist, der über das hinausgeht, was gemessen werden kann

jeder Mensch - unermesslich wertvoll

in jeden Menschen - göttlicher Lebensatem eingehaucht

jeder Mensch - gleichermaßen unermesslich wertvoll - unabhängig von Leistung, Herkunft, Umständen, unabhängig von Äußerlichkeiten und Erscheinungsbild

jeder Mensch - unermesslich wertvoll

auch du // und ich // wir alle - gleichermaßen

jeder Mensch - unermesslich wertvoll

Mittwoch, 16. Dezember 2020

#16 kaputte welt

an manchen Tagen bin ich überfordert von scheinbar nur negativen Nachrichten. Nachrichten, die mich tief erschüttern. und ich bin fassungslos, was Menschen sich gegenseitig antun, aus Gier, Macht- und/oder Geltungssucht, manchmal scheinbar aus purer Bosheit. unvorstellbar. ein Gefühl von Ohnmacht, weil die eigene Kraft nicht reicht, um den schier endlosen Ungerechtigkeiten und Misständen zu begegnen. Menschen, die selbsterklärten Pseudohelden hinterherrennen, auf dreiste Lügen reinfallen, nicht hinter die Fassade schauen, es v.a. nicht wollen, weil sie sich dann der Realität stellen und selbst für sich Verantwortung überrnehmen müssten, nicht einfach die Schuld auf andere abwelzen können.

irgendwie eine typische Vorweihnachtszeit. jedes Jahr die Erinnerung daran, dass es noch immer Licht werden muss, in der Dunkelheit von viel zu viel menschlischen Abgründen. in diesem Jahr scheinen die Misstände sichtbarer. ob das einen Unterschied für die Wirkung des Lichts macht, muss sich noch zeigen.

an solchen Tagen wie heute brauche ganz besonders den Blick ins Licht, ein Andocken an die frisch sprudelnde (Kraft-) Quelle, Worte von Hoffnung, Liebe, Versöhnung - ein Stück wiederhergestellte Welt in noch viel zu viel Kaputtheit

Dienstag, 15. Dezember 2020

#15 mal wieder lachen, mehr lachen

Lachen soll gesund sein. meiner Erfahrung nach auf jeden Fall für die Seele. daher bin ich froh über all das Humorvolle, was grad erzählt, geteilt, weitergeschickt wird, was Menschen zum Lachen bringt

Lachen ist ansteckend. Miteinander lachen statt übereinander, nicht auf Kosten anderer.

Lachen befreit, lässt die schweren Seiten des Lebens zumindest für einen Moment in den Hintergrund rücken.

Lachen gibt neue Kraft.

Lasst uns mehr lachen, uns gegenseitig zum Lachen bringen!

#14 anders als geplant & trotzdem besonders

grundsätzlich ist Planen derzeit immer noch möglich. bringt aber v.a. Frust. weil x-mal umgeplant werden muss und dann letztendlich doch noch alles kurzfristig übern Haufen geworfen wird. 

aber es geht auch nicht ganz ohne planen - was ist machbar? und wie? was braucht es dazu? was sind Alternativen, wenn irgendwas nicht funktioniert?: Optionen prüfen, Ideen spinnen, Möglichkeiten ausloten, einen Rahmen schaffen (und wenn das nur das Einrichten eines virtuellen Treffens ist)

und sich dann darauf einlassen, was passiert. sich ganz bewusst von Erwartungen verabschieden, um genießen zu können, was passiert. 

derzeit läuft vieles anders. auch mein Tag heute. schon vor Wochen hatte ich den entspannten Thermenbesuch geplant und Treffen mit Freund*innen danach, mal wieder ausgelassen tanzen & feiern gehen. Vorfreude.

alles abgesagt. Ärger, Enttäuschung, Trauer.

und dann aber die Entscheidung, den Tag trotzdem zu genießen. zu genießen, was eben passiert. den eigenen Blick weiten für die Besonderheiten, die kostbaren Momente, für Begegnungen trotz räumlicher Distanz. sich damit beschenken lassen. und voller Dankbarkeit darauf zurückschauen können

der Tag heute war mega das Geschenk. ein ganz besonderer Geburtstag.


Montag, 14. Dezember 2020

#13 Insiderwissen

in meinem tollen analogen Adventskalender war in Tür Nr. 13 die Aufforderung, kleine Küchlein mit den beiliegenden Backformen zu backen. backen ist jetzt so gar nicht meins, mach ich auch so höchstens 1 bis 2mal pro Jahr. aber das Rezept war nicht kompliziert, mit wenig Zeitaufwand zu erledigen. also hab ich mich aufgerafft.

beim Teig-Zubereiten hab ich mich dann aber echt gefragt, wer bitte diese Rezepte schreibt. eine Prise  - geht's noch ungenauer? 

vielleicht ist diese Maßangabe ja erfahrenen Bäcker*innen bekannt, sozusagen als Insiderwissen. ich hab mein Backprojekt tatsächlich kurz bereut, es dann auf den Versuch ankommen lassen. versalzen hab ich sie nicht, also hab ich ganz gut geschätzt 😆

Sonntag, 13. Dezember 2020

#12 Dankbarkeitschallenge

in jeder, wirklich jeder Situation dankbar sein - das ist die Challenge. wenn's nicht sofort gelingt, nach Dingen suchen, für die mensch dankbar sein kann. und sich von Jesus den Blick öffnen lassen für die vielen klitzekleinen oder riesengroßen Geschenke am Wegesrand. darum können wir ihn bitten

Dankbarkeit ist eine Frage der Perspektive. und schenkt Freude. 

Wut über Ungerechtigkeiten, über das, was in der Welt falsch läuft, Trauer, Enttäuschung, Schmerz - all das hat seine absolute Berechtigung. aber es lohnt sich, da nicht stehen zu bleiben. und es lohnt sich, sich auf die Suche nach den unveränderlichen Geschenken Gottes zu machen - wie dem eigentlichen und wichtigsten Grund für Weihnachten!

Dankbarkeit ist eine Frage der Perspektive. und schenkt Freude. Freude unabhängig von Umständen.

#11 Alleinesein - ein Nachtrag für Freitag

die letzten Tage hab ich mich durch allerlei Gedankenwirrwarr kämpfen müssen. ich hatte mich im Gedankenkarussell verheddert - was nicht selten ist, wenn mensch viel alleine ist, zum Alleinesein gezwungen wird.

ich bin wütend, sehr, sehr wütend. darüber, wie wenig die Konsequenzen bedacht werden, wenn Politiker*innen nur auf Grundlage von Haushalten entscheiden. und aus dem Blick verlieren, dass nicht allein die Wirtschaft in der Krise steckt, es vor allem um Menschen geht und Gesundheit mehr ist als vermiedene Ansteckungen. auch darüber, wie Zeit im Sommer verschenkt wurde, in der Vorkehrungen hätten getroffen werden können - auch wenn klar ist, das jahreslanges Totsparen im Gesundheits- und Bildungssystem nicht in ein paar Wochen ausgeglichen werden kann. und v.a. (mal wieder) darüber, wie wenig ganzheitlich und nachhaltig gedacht wird, Zukunftschancen verspielt wurden und werden und mit welch unterschiedlichem Maß gemessen wird

zum Klarstellen: ich finde es gut und absolut richtig, zu verrsuchen, Leben bestmöglich zu schützen und die Stimme der Wissenschaft ernst zu nehmen (das wäre auch beim Klimaschutz mehr als nötig!!!). und Existenzen zu sichern (solange Steuergelder wirklich Jobs sinnvoll erhalten und Menschen helfen, sich und ihre Familien zu ernähren, und gesellschaftliche Vielfalt und Teilhabe ermöglichen). auch wenn die dafür nötigen Maßnahmen unbequem sind und bei vielen unterschiedlichen, teils gegensätzlichen Interessen und Bedürfnissen eine Mammutaufgabe, die ohne Fehler kaum machbar ist

aber es macht mich einfach wütend, wie wenig scheinbar im Fokus ist, Menschen bei der Bewältigung der Konsequenzen zu unterstützen (egal ob das Vereinsamung, Lagerkoller, Bewegungsmangel, im schlimmsten Fall häusliche Gewalt oder Suizidgefahr sind) und Selbsthilfeansätze zu fördern (indem z.B. mehr darauf hingewiesen oder technisches Know-How für Fern-/Online-Angebote vermittelt, vielleicht sogar Technik zur Verfügung gestellt wird), wenn schon staatliche Behörden ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen können

und wir brauchen einen gesunden Umgang mit Fehlern: offenen und ehrlich kritischen, aber wertschätzenden Diskurs (der auch Sorgen, Ängste und Bedürfnisse ernst und so Verschwörungsidiot*innen und Mit-Ängsten-Geld-Macher*innen den Boden nimmt), Einsicht und die Fähigkeit zu Korrekturen, wo nötig - und gnädiges Verzeihen. gerade ist (zumindest gefühlt) Ausnahmezustand, da kochen die Emotionen auch mal über. damit aber respektloses, sogar entwürdigendes und menschenverachtetendes Verhalten zu entschuldigen oder zugrunde liegende Einstellungen zu dulden, geht aber mal so was vor gar nicht

Freitag, 11. Dezember 2020

#10 Tag der Menschenrechte

ein Nachtrag - obwohl es dafür schon fast bissle zu spät ist - aber das Thema ist einfach zu wichtig - gerade auch angesichts der vielen Verstöße aktuell, leider überall auf der Welt

die Menschenrechte: vor 72 Jahren verkündet - als Resolution, also Allgemeine Erklärung der Generalversammlung der Vereinten Nationen - Rechte, die jedem Menschen einfach aufgrund seines Menschseins zustehen

die Menschenrechte:

Artikel 1

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

Artikel 2

Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.

Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebiets, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.

Artikel 3

Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.

Artikel 4

Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten.

Artikel 5

Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.

Artikel 6

Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden.

Artikel 7

Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung.

Artikel 8

Jeder hat Anspruch auf einen wirksamen Rechtsbehelf bei den zuständigen innerstaatlichen Gerichten gegen Handlungen, durch die seine ihm nach der Verfassung oder nach dem Gesetz zustehenen Grundrechte verletzt werden.

Artikel 9

Niemand darf willkürlich festgenommen, in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden.

Artikel 10

Jeder hat bei der Feststellung seiner Rechte und Pflichten sowie bei einer gegen ihn erhobenen strafrechtlichen Beschuldigung in voller Gleichheit Anspruch auf ein gerechtes und öffentliches Verfahren vor einem unabhängigen und unparteiischen Gericht.

Artikel 11

  1. Jeder, der wegen einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, hat das Recht, als unschuldig zu gelten, solange seine Schuld nicht in einem öffentlichen Verfahren, in dem er alle für seine Verteidigung notwendigen Garantien gehabt hat, gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist.
  2. Niemand darf wegen einer Handlung oder Unterlassung verurteilt werden, die zur Zeit ihrer Begehung nach innerstaatlichem oder internationalem Recht nicht strafbar war. Ebenso darf keine schwerere Strafe als die zum Zeitpunkt der Begehung der strafbaren Handlung angedrohte Strafe verhängt werden.

Artikel 12

Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen.

Artikel 13

  1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen.
  2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.

Artikel 14

  1. Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.
  2. Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich auf Grund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen.

Artikel 15

  1. Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehörigkeit.
  2. Niemandem darf seine Staatsangehörigkeit willkürlich entzogen noch das Recht versagt werden, seine Staatsanghörigkeit zu wechseln.

Artikel 16

  1. Heiratsfähige Frauen und Männer haben ohne Beschränkung auf Grund der Rasse, der Staatsangehörigkeit oder der Religion das Recht zu heiraten und eine Familie zu gründen. Sie haben bei der Eheschließung, während der Ehe und bei deren Auflösung gleiche Rechte.
  2. Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der künftigen Ehegatten geschlossen werden.
  3. Die Familie ist die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat.

Artikel 17

  1. Jeder hat das Recht, sowohl allein als auch in Gemeinschaft mit anderen Eigentum innezuhaben.
  2. Niemand darf willkürlich seines Eigentums beraubt werden.

Artikel 18

Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.

Artikel 19

Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.

Artikel 20

  1. Alle Menschen haben das Recht, sich friedlich zu versammeln und zu Vereinigungen zusammenzuschließen.
  2. Niemand darf gezwungen werden, einer Vereinigung anzugehören.

Artikel 21

  1. Jeder hat das Recht, an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter mitzuwirken.
  2. Jeder hat das Recht auf gleichen Zugang zu öffentlichen Ämtern in seinem Lande.
  3. Der Wille des Volkes bildet die Grundlage für die Autorität der öffentlichen Gewalt; dieser Wille muß durch regelmäßige, unverfälschte, allgemeine und gleiche Wahlen mit geheimer Stimmabgabe oder in einem gleichwertigen freien Wahlverfahren zum Ausdruck kommen.

Artikel 22

Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuß der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit unentbehrlich sind.

Artikel 23

  1. Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.
  2. Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
  3. Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen.
  4. Jeder hat das Recht, zum Schutz seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten.

Artikel 24

Jeder hat das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub.

Artikel 25

  1. Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen gewährleistet sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände.
  2. Mütter und Kinder haben Anspruch auf besondere Fürsorge und Unterstützung. Alle Kinder, eheliche wie außereheliche, genießen den gleichen sozialen Schutz.

Artikel 26

  1. Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Berufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden, und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entsprechend ihren Fähigkeiten offenstehen.
  2. Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein.
  3. Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.

Artikel 27

  1. Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben.
  2. Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen.

Artikel 28

Jeder hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung, in der die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten voll verwirklicht werden können.

Artikel 29

  1. Jeder hat Pflichten gegenüber der Gemeinschaft, in der allein die freie und volle Entfaltung seiner Persönlichkeit möglich ist.
  2. Jeder ist bei der Ausübung seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschränkungen unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zweck vorsieht, die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten anderer zu sichern und den gerechten Anforderungen der Moral, der öffentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohles in einer demokratischen Gesellschaft zu genügen.
  3. Diese Rechte und Freiheiten dürfen in keinem Fall im Widerspruch zu den Zielen und Grundsätzen der Vereinten Nationen ausgeübt werden.

Artikel 30

Keine Bestimmung dieser Erklärung darf dahin ausgelegt werden, daß sie für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht begründet, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu begehen, welche die Beseitigung der in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten zum Ziel hat. 

 

die Menschenrechte: mehr dazu beim OHCHR 

 

Mittwoch, 9. Dezember 2020

#9 absolut krass

heute hab ich mich in eine extrem missliche Lage manövriert. absolut unbeabsichtigt, muss ich zu meiner Verteidigung sagen!

also: leider hatte ich erst nach dem Tanken bemerkt, dass ich meinen Geldbeutel samt aller Karten, Ausweise etc. nicht dabei hatte (absolut untypisch für mich!!!). und leider war es kurz vor Ladenschluss, also musste sich innerhalb von 8 Minuten eine Lösung finden - was zurückfahren und Geldbeutel holen als Option ausschloss. und einen "Pfand", den ich hätte bis zum nächsten Morgen dort deponieren können, hatte ich auch nicht dabei. einzig mein Smartphone hätte die Tankstelle akzeptiert, aber ohne Kommunikationsmöglichkeit für Notfälle zu sein, fühlte sich zu dramatisch an, um es akzeptieren zu können. absolute Pattsituation! 

während es mir oberpeinlich war und ich mit Panik und Verzweifung kämpfte (weil ich wohl nicht drum herum kommen würde, mein Smartphone über Nacht an der Tankstelle zu lassen), betrat eine andere Kundin den Kassenraum, bemerkte meine Aufgewühltheit und fragte nach dem Grund. ohne lange zu überlegen, bot sie an, meine Tankrechnung zu bezahlen. ich solle ihr dann einfach das Geld überweisen. sie bezahlte, gab mir ihre Kontonummer und verließ des Kassenraum. einfach so! ohne irgendwelche Kontaktdaten oder anderen Sicherheiten von mir zu erfragen, nicht mal Telefonnummern haben wir ausgetauscht! sie hat einfach drauf vertraut, dass ich ihr den Betrag überweise (was ich auch gleich als erstes gemacht hab, sobald ich Zuhause war). ich war so mega dankbar und erleichtert! schade, dass ich ihr nicht nochmal danken kann (hab ja leider keine Kontaktdaten von ihr)

mich bewegt das Verhalten dieser Frau sehr. würde ich genauso handeln, wenn ich in ihrer Situation wäre? würde ich die missliche Lage einer anderen Person überhaupt bemerken im hektischen Alltag, in Gedanken bei meinen eigenen Problemen? für sie schien das so selbstverständlich zu sein und 50 € sind jetzt auch keine kleine Summe. und sie wollte keine "Entschädigung" dafür. krasses Erlebnis! und Hilfe gerade rechtzeitig!

Dienstag, 8. Dezember 2020

#8 nicht nur Reden schwingen

gestern noch hab ich über Veränderung geschrieben - heute hab ich total spontan, ungeplant und unvorbereitet mein halbes Büro umgeräumt. umräumen dürfen! für eine rückenfreundliche Alternative 😊

die nächsten Tage (hoffentlich nur Tage!!!) werd ich mich damit beschäftigen müssen, für die vielen kleinen und großen Bürohelferlein neue und sinnvolle Plätze zu finden. ich vermisse die gut organisierte und strukturierte Schubladenordnung jetzt schon. aber für zukünftig weniger Rückenschmerzen musste ich diese Chance einfach nutzen!

nur Reden schwingen und sie selbst nicht umsetzen? geht halt einfach mal gar nicht!

Montag, 7. Dezember 2020

#7 sich von verklärten Blicken in die Vergangenheit verabschieden

das Leben ist Veränderung. kein Atemzug ist wie der vorherige. Stillstand ist kein Leben.

Veränderung kann mitunter sehr anstrengend sein. sich daher zu wünschen, dass alles beim Alten bleibt, ist nachvollziehbar. das Zurückliegende aber deshalb durch eine rosarote Brille zu sehen, irritiert - besonders wenn scheinbar alles gut war, es nichts veränderungswürdiges gegeben haben soll - nur weil mensch sich darin eingerichtet hatte, Gewohnheiten den Alltag erleichtert hatten. das ist Selbstbetrug. und versperrt den Blick für die Möglichkeiten, die Veränderungen bieten (können) - gerade auch für Festgefahrenes und Aus-der-Spur-Geratenes

das Leben ist Veränderung. Stillstand ist kein Leben.

sich von verklärten Blicken in die Vergangenheit verabschieden hilft, Chancen zu entdecken und zu nutzen, und: zu leben

Sonntag, 6. Dezember 2020

#6 Vergleichen sein lassen

ist Vergleichen ohne Bewerten möglich?

ich erlebe es extrem selten, dass Menschen, Situationen oder Dinge beim Vergleichen gleichwertig nebeneinander stehen gelassen werden. meist führt Vergleichen zu einem Wertigkeitsgefälle, verstärkt Gefühle von Minderwertigkeit oder Überheblichkeit - beides ungut.

und auf welcher Grundlage wird bewertet? wer gibt die Kriterien vor? und will ich, dass diese Kriterienvorgaben mich und andere bestimmen?

seit ich meinen Medienkonsum eingeschränkt habe, bewusster über die Bilder und Werte nachdenke, die durch Medien vermittelt werden, bin ich sensibler auch genau für diese Fragen geworden.

und ich lande immer wieder an dem Punkt, dass dieses bewertende Vergleichen für viel v.a. emotionales Leid verantwortlich ist, unnötiges Leid

Vergleichen einfach mal sein lassen, darauf verzichten

genau das scheint auch hinter einem Gespräch zu stecken, das in der Bibel erwähnt wird (ganz zum Schluss des Johannesevangeliums): als Jesus auf eine Frage von Petrus, wie er einen anderen und dessen Lebensweg sieht (der auch mit ihnen unterwegs war), mit einem einfachen "Was geht es dich an?" antwortet. für manche Ohren und Gemüter mag das zu hart klingen, manchmal braucht es aber klare Ansagen. "Vergleiche euch nicht miteinander! Jede*r ist einzigartig und jeder Lebensweg ganz individuell"

Vergleichen sein lassen


Samstag, 5. Dezember 2020

#5 mal wieder was Neues

genau 2 Wochen bin ich jetzt nach der OP wieder aus dem Krankenhaus zurück Zuhause. ich habe meine Wohnung ausgiebig genossen, all die Details, die ich mir schön hergerichtet hab. 

nach 2 Wochen Zuhause macht sich jetzt aber Überdruss bemerkbar. selbst meinen Lieblingsplatz bin ich schon fast leid. ich bin genervt vom Zuhause alleine rumhängen müssen und warten bis die OP-Wunden verheilen. und die Eintönigkeit zermürbt irgendwie, klaut Energie

"mal wieder was Neues" wär die Rettung - in Zeiten von Corona-Einschränkungen nicht so einfach umzusetzen, erst recht nicht bei eingeschränkter Mobilität und zunehmender Digitalmüdigkeit (also abseits von Bildschirmen jeglicher Art)

beim genervt durch die Wohnung Streifen und fast schon verzweifelten Suchen nach Alternativen bin ich fündig geworden: mit ein paar Handgriffen um- und freiräumen war ein neuer Sitzplatz eingerichtet - mit neuem Blickwinkel, veränderter Perspektive

ein bisschen was Neues zumindest. für den Moment hilft's

#4 Wortschöpfungen

(Nachtrag zu gestern)

 

manchmal begegnen mir Wortschöpfungen, die mich überraschen, zum Schmuntzeln bringen, bewegen, die es wert sind, gesammelt zu werden

Favorit des Tages (mit großen Chancen auf das Wort des Monats) - in der Kategorie "zum Schmuntzeln bringen": 

gewikipediert


Donnerstag, 3. Dezember 2020

#3 reduziert auf ...

Wer bin ich? Wer bist du?

Seit vorgestern beschäftigt mich dieses "reduziert werden". und der Gedanke, wenn dieses "reduziert werden" nicht (mehr) nur von außen kommt, sondern mensch sich selbst reduziert. oder anders gesagt: mensch nur einen Teil von sich selbst sieht und dieser eine Teil alleinig die eigene Identität bestimmt - eine Armut, die unheimlich schmerzt! Wo doch jede*r eine Weite und Tiefe in sich trägt, liebevoll damit geschaffen wurde!

Gemeinschaft, Miteinander kann so heilsam sein, wenn es aus dem eigenen Starren auf einen einzelnen Aspekt herausholt, den Blick auf andere (An-)Teile lenkt, die Fesseln des "Reduziertwerdens" bzw. "Sichselbstreduzierens" löst.

Wie sieht so ein Miteinander ganz praktisch aus?


Wer bin ich noch? Wer bist du noch?


Mittwoch, 2. Dezember 2020

#2 verzwickte Kommunikation

Kommunikation ist eine verzwickte Angelegenheit. Ohne geht es nicht, wir brauchen sie. Und der Mensch kann nicht Nichtkommunizieren. Gleichzeitig ist Kommunikation extrem störanfällig: das Gesagte auf der einen Seite und das Verstandene und Wahrgenommene auf der anderen klaffen nicht selten auseinander, manchmal massivst. 

Immer wieder erlebe ich, wie wenig bewusst wir uns dessen im Alltag sind. Wenn wir etwas sagen, nehmen wir wie selbstverständlich an, dass bei unserem Gegenüber ankommt, was wir meinen. Oder wir sind uns sicher, dass unser Gegenüber genau das meint, was wir hören, verstehen, wahrnehmen. Dabei blenden wir aber oft aus, dass u.a. unsere Prägung, unsere Erfahrungen und unser Denken (das Bild, das wir von der Welt und anderen haben) beeinflussen, wie wir Dinge auffassen. Wir sehen durch unsere Brille, die anderen durch ihre und unsere Brillen sind nicht identisch. 

Und dann sind da noch der Kommunikationsstil - die Art und Weise, wie jemand kommuniziert - und die verschiedenen Kommunikationsebenen und "auf welchem Ohr" wir das Gesagte hören!

Missverständnisse sind da die Regel - nicht die Ausnahme.

Ich liebe die Vielfalt, beim Thema Kommunikation ist sie mitunter anstrengend, besonders je emotionaler die Sache wird. 

Wie sehr schätze ich da Menschen, die die Unterschiede in der Kommunikation erfassen und aufzeigen können, die den Teil von Konflikten entwirren, der an der Kommunikation liegt, die dadurch vermitteln können und helfen, unsere Brillen zu reflektieren. 

Danke dafür!

#1 Welt-AIDS-Tag

Seit 1988 bringt der Welt-AIDS-Tag jedes Jahr am 1. Dezember das Thema HIV und AIDS wieder ins Bewusstsein zurück - eine Erkrankung, bei der das HI-Virus das menschliche Immunsystem schwächt, es so stört, dass im Endstatium AIDS, das "Erworbene Immunschwächesyndrom", ausbricht, der Körper damit sonst unproblematische Krankheitserreger nicht mehr abwehren kann und AIDS-Kranke daran sterben.

Jedes Jahr steht der Welt-AIDS-Tag unter einem Motto - dieses Jahr lautet es: Leben mit HIV – anders als du denkst.

Wie passend das Motto ist, hab ich heute in einer Pressemitteilung entdeckt. Bisher war mir bekannt, dass HIV unheilbar ist und erkrankte Menschen andere anstecken können, der Ausbruch von AIDS zwar verzögert, aber nicht aufgehalten werden kann. Daher war ich umso überraschter, positiv geschockt um ehrlich zu sein, dass es - wenn die Therapie mit modernen Medikamenten erfolgreich anschlägt - heute möglich ist, die Krankheit so in den Griff zu bekommen, dass HIV-positive Menschen nicht einmal mehr ansteckend sind! Und weil das HI-Virus in ihnen so "lahmgelegt" ist, auch kein AIDS mehr ausbricht.

So wunderbar diese Nachricht ist - es macht mich gleichzeitig extrem traurig, wie wenig bekannt der medizinische Fortschritt ist und dass HIV-positive Menschen immernoch so oft damit kämpfen, auf ihre Diagnose reduziert, stigmatisiert und diskriminiert zu werden.

"AIDS ist inzwischen keine medizinische, sondern eine gesellschaftliche Krankheit geworden" sagt ein Betroffenener [1]. 

Derzeit dominiert der Kampf gegen ein anderes Virus das Leben rund um den Globus, Pandemie ist kein Fremdwort mehr, sondern neuer Alltag, v.a. im bisher weniger von Pandemien betroffenen Westen. Zumindest etwas Ungewohntes im Bewusstsein vieler Europäer*innen. Dabei ist AIDS "eine Pandemie, die seit mehr als 30 Jahren abläuft". [2] 

Und Corona erschwert den Kampf gegen AIDS: Menschen trauen sich nicht mehr, zu Therapien und Kontrolluntersuchungen in Krankenhäuser zu gehen oder lassen sich nicht mehr testen, könnten so unwissentlich andere anstecken, die Versorgung mit Medikamenten kann nicht mehr überall sichergestellt werden, Beratungsangebote müssen eingestellt, Präventionsarbeit reduziert und Ressourcen für medizinische Betreuung und Forschung zugunsten von SARS-CoV-2 umverteilt werden.

Diese Nachrichten sind nicht mehr wundervoll. So schnell wird der Welt-AIDS-Tag also leider nicht seine Notwendigkeit verlieren.

#wissenverdoppeln

Quellen: 

[1] https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/im-nahen-osten-ist-aids-ein-tabu/ar-BB1bwTcN?ocid=mailsignout&li=BBqg6Q9

[2] https://www.tagesschau.de/inland/aids-corona-101.html

[3] https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/aids-in-afrika-wegen-corona-vor-dem-comeback/ar-BB1bv7za?ocid=mailsignout&li=BBqg6Q9

weitere Infos gibt's bei der Deutschen Aidshilfe

Dienstag, 1. Dezember 2020

abendlicher Adventskalender

Für einen Adventskalender ist mensch nie zu alt!

Auch wenn ich den Namen Adventskalender schon immer etwas verwirrend fand - weil nicht nur die Adventssonntage bis Weihnachten gezählt werden, er stattdessen 24 Türchen hat und egal ob sich das tatsächlich mit der Adventszeit deckt oder nicht. Seine Aufgabe kann er trotzdem erfüllen: den Kindern die Wartezeit auf Weihnachten etwas erträglicher machen 😉

Die Tage bis Weihnachten werde ich dieses Jahr auch hier zählen - mit einem abendlichen Tagesrückblick, Gedanken "über Gott und die Welt", Aktuelles, Denkwürdiges, Kurioses und Hoffnungmachendes, Impressionen des Tages im Schein des Weihnachtslichts