Gedanken an die Ewigkeit schiebe ich gern beiseite. Für mich ist einfach schwer vorstellbar, dass Zeit aufhört bzw. etwas unendlich lang (an)dauern wird. Letzteres schreckt mich ab, ehrlich gesagt. Fühlt sich wie Stillstand an. Und Stillstand kann ich nur schwer ertragen.
Zeit bestimmt unser Menschsein. Zeit ermöglicht Prozesse, ein Beginnen und Werden, sich Entwickeln. Das ist ein besonderes Geschenk. Auch wenn gelegentlich Wachstumsschmerzen dazu gehören. Auch wenn Ende und Abschied nehmen dazu gehören, die auch schmerzhaft sein können. Aber kein Stillstand. Denn mit jedem Ende beginnt etwas Neues, wenn auch anderes. Veränderung gehört zum Menschsein. Bis das Leben endet. Der Beginn der Ewigkeit.
Gottes Ewigkeit ist kein Stillstand. Und vor allem kein Ende. Gottes Ewigkeit ist Vollendung. Alle Trennung ist überwunden, die Gemeinschaft vom Anfang wieder hergestellt.
Das besondere Mysterium: durch Gottes Geist, der in uns wohnt, Teil von uns geworden ist, hat diese Ewigkeit in uns bereits begonnen. Manchmal erleben wir Gottes Gegenwart schon jetzt - spürbar, sichtbar, hörbar. Momente der Gemeinschaft mit einem übernatürlichen Gott, der sich im Natürlichen wahrnehmbar macht. Mit nichts vergleichbar. In der Tiefe des Seins angekommen, angenommen. Ruhe und Frieden. Wer davon geschmeckt hat - weiß, dass das erst ein Vorgeschmack war - freut sich auf die Ewigkeit.
Gedanken an die Ewigkeit schiebe ich nicht mehr beiseite, wenn Jesus mich an die Ewigkeit mit ihm erinnert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen